Beitrag: Emotionales Verhungern begünstigt Anorexie
Emotionales Verhungern begünstigt Anorexie
Seit Jahren arbeite ich mit Menschen, die an Anorexie erkrankt sind. Ich habe mich immer gefragt, was die wirklichen Auslöser dieser Krankheit sind, denn keiner von ihnen verfolgte wirklich das Ziel, zu den Schönen der Gesellschaft zu gehören. Was wollte die Anorexie ausdrücken?
Alle Menschen hatten einen Faktor gemeinsam. Sie hatten eine gute behütete Kindheit mit Eltern, die sehr mit ihren gesellschaftlichen Aufgaben beschäftigt waren. Es gab alles, was ein Mensch an materiellen Bedürfnissen hatte. Aber eine wichtige Komponente stand kaum zur Verfügung. Die emotionale Komponente. Aus den unterschiedlichsten Gründen heraus konnten die Eltern für ihre Kinder emotional nicht zur Verfügung stehen.
Die emotionale Verfügbarkeit der Eltern oder der Bezugspersonen eines Kindes ist entwicklungspsychologisch sehr wichtig für eine gesunde Psyche. Kommen zusätzlich einschneidende Erlebnisse für das Kind hinzu, wie z.B. Mobbing, sexueller Missbrauch oder andere traumatische Erfahrungen, ist die emotionale Harmonie und Verfügbarkeit von außen sehr wichtig. Nur dann kann sich ein Kind psychisch stabil entwickeln.
Im Laufe der Jahre ist mir bewusst geworden, dass Menschen mit Anorexie häufig über ihren Körper ausdrücken, dass sie emotional am Verhungern sind. Sie waren oder sind jahrelang emotional auf sich allein gestellt, in denen sie so sehr die Eltern, Großeltern, Geschwister oder auch Pädagogen als stabilen emotionalen Anker für sich gebraucht hätten. Wird die emotionale Überforderung zu groß, kann es in die Anorexie kippen, um die innere Dysbalance zu kompensieren.
Sehr oft haben mir die Betroffenen gesagt, „ich möchte einfach wahrgenommen werden.“ „ Ich möchte mich nicht mehr zurücknehmen müssen, damit es den anderen besser geht.“ „ Ich möchte als der Mensch wahr genommen werden, der ich bin und nicht auf etwas reduziert werden, das ich sein soll.“
Der Weg aus der Anorexie
Als sehr heilsam haben alle meine Gäste die Erfahrung für sich mitnehmen können, dass die Tiere sie einfach so angenommen haben, wie sie gerade waren. Egal, ob Ihr Gewicht nicht stimmte oder sie nicht funktionierten wie gewünscht.
Die Tiere haben ihnen das Gefühl vermittelt, das sie so wie sie im Augenblick sind, mit all den inneren und äußeren Fehlern, einfach perfekt sind. Sie haben ihnen gezeigt, wie liebenswert sie sind, was sie an wertvollen Eigenschaften mitbringen und was einzigartig an ihnen ist. Das ist die emotionale Nahrung, die meine Gäste für ihren Heilungsweg aus der Anorexie am dringendsten brauchten.
Die meisten Menschen, die bei mir waren, haben ihren Weg aus der Anorexie finden können. Sie hatten ihre Kraft zurück gewonnen, um die notwendigen Maßnahmen über Klinikaufenthalt und regelmäßige psychologische Betreuung durchhalten zu können.
Aber am wichtigsten ist für jeden, dass er seinen festen emotionalen Anker hat. Ein Anker, der weder bewertet, noch sich manipulieren lässt. Ein Anker, der bedingungslos liebt und sich nicht verliert. Was die Tiere uns vormachen, können wir Menschen als Ressource wieder integrieren. Es ist ein zurück erinnern an unsere wahre Natur. Die wahre Natur des Eltern seins, die wahre Natur der Familie und der Gemeinschaft.
Beitrag: Hilfe bei Magersucht durch Therapie mit Pferden erfahren
Hilfe bei Magersucht durch Therapie mit Pferden erfahren
Wenn Du an Magersucht leidest und Hilfe suchst, dann sind Pferde für Dich wertvolle Begleiter. Sie sehen Dich in Deiner Einzigartigkeit und reduzieren Dich niemals auf Dein Gewicht, was gerade im unteren BMI liegt. Jetzt will ich den niedrigen BMI nicht verharmlosen, er ist und bleibt lebensbedrohlich. Doch eine wirklich gute Unterstützung auf dem Weg aus der Magersucht ist die Therapie mit Pferden.
Welches Gefühl vermitteln Dir die Pferde
Pferde sehen Dich! Sie nehmen Dich wie Du bist! Pferde suchen nicht nach Fehlern an Dir oder bewerten Dich nach Normen. Pferde sind einfach da mit all ihrer Liebe, Wärme und Sanftmut. Sie sehen Deine innere Schönheit, aber sie sehen auch Deinen Schmerz, der Dir den Magen zuschnürt. Auch hören sie Deine inneren Schreie nach Geborgenheit und Sicherheit und sind dann einfach der Fels in Deiner Brandung.
Für die Pferde bist Du nicht der Mensch, der an Magersucht erkrankt ist. Du bist in ihrer Welt eine wundervolle Persönlichkeit, die Beachtung und Wertschätzung verdient hat. Das sind wertvolle Grundlagen, die Du brauchst, um Deine Psychotherapie und Deinen Weg aus der Magersucht meistern zu können.
Magersucht ist häufig der körperliche Ausdruck von emotionalem Verhungert sein. Je eher dieser Aspekt wahrgenommen und genährt wird, um so eher kann die wirkliche Heilung auf seelischer und körperlicher Ebene einsetzen. Und das wissen die Pferde ganz genau.
Die Therapie mit Pferden fördert Deine wahren Stärken
Pferde reden nicht um den heißen Brei. Sie ermuntern Dich, Dich selbst anzunehmen und zu erkennen. Sie wollen Dich dabei unterstützen, dass Du Deine wahren Grenzen erkennst, akzeptierst und auch umsetzt. Pferde helfen Dir in der Entwicklung von authentischer Stärke, Selbstsicherheit und Selbstvertrauen.
Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass diese Ressourcen die notwendigen schulmedizinischen Maßnahmen deutlich unterstützen und erleichtern. Denn, Du kannst Dich besser auf all die Hilfe einlassen, die die Medizin Dir bietet. Du kannst Dich viel besser abgrenzen, wenn jemand komische Bemerkungen über Deinen BMI macht und Dich in Deiner Magersucht verurteilt. Und warum? Weil die Therapie mit Pferden Deinen inneren Anker gestärkt hat und Deine Selbstakzeptanz unterstützt. Es sind die Pferde, die Dich auf Deinem Weg in der Klinik tragen. Es sind die Pferde, die in Deinen Erinnerungen Deine wertvolle Seite lebendig halten, wenn Du im körperlichen Aufbau bist. Es sind die Pferde, die Dich immer daran erinnern, dass Du ein schöner und wertvoller Mensch bist und Du Dich offen abgrenzen darfst, wenn der Druck von außen zu groß wird. Es sind die Pferde, die Dir zeigen, wie wichtig es ist, Energie auch aufnehmen zu dürfen. Denn Du darfst Dich zeigen, mit allem was Dich ausmacht. Du darfst innerlich wie äußerlich wachsen und groß werden. Und Du darfst dem Anteil in Dir eine Stimme geben, der sich durch Deine Magersucht ausdrücken möchte.
All das kann eine Therapie mit Pferden bewirken. Auch bei Dir, wenn Du es möchtest.
Beitrag: Hilfe, mein Kind ist psychisch krank Teil 1
Hilfe, mein Kind ist psychisch krank
Mit diesem Beitrag möchte ich mich dem Phänomen widmen, dass Kinder psychisch krank werden. Es greift immer mehr um sich und versetzt viele Eltern in Angst. Psychische Leiden wie Burn Out, Depressionen, Magersucht, Fressanfälle und im schlimmsten Fall Suizidgedanken sind unter den Kindern immer häufiger zu beobachten. Auch ich bekomme immer öfter verzweifelte Anrufe von Eltern, die dringend Hilfe für ihr Kind suchen. Deshalb habe ich mich entscheiden, ein wenig darüber zu schreiben und Euch Eltern ein paar wichtige Tipps an die Hand zu geben, die Eurem Kind um einiges helfen werden.
Was braucht ein Kind für eine gesunde psychische Entwicklung
Alles was ich nun schreiben werde, bezieht sich auf meine Beobachtungen aus meiner Arbeit. Alles was ich direkt anspreche, darfst Du mit der Stimme einer warmherzigen Frau lesen, die offen und ehrlich, aber liebevoll kommuniziert.
Kein Kind kommt krank auf die Welt. Es ist ein reines unbeschriebenes Blatt, das sich mit einer Lebensgeschichte füllen möchte, die von Glück, Freude und viel Liebe geprägt ist. Das wünschen sich alle Familien für ihre Kinder. Doch die Er-Ziehung eines Kindes kann alle Eltern an ihre Grenzen bringen und die Kinder völlig überfordern.
Er-Ziehung sorgt leider in vielen Fällen für Rahmenbedingungen, die für Kinder lebensfeindlich sind. Sie sollen möglichst schnell funktionieren und pflegeleicht für die Erwachsenen werden. Sie werden so schnell wir möglich in eine Förderung gesteckt, die wahrscheinlich noch viel zu viel ist für das Kind. Sie sollen den Eltern den Raum geben, damit sie sich ihren Aufgaben und Interessen widmen können. Sie sollen zufrieden sein, was ihnen geboten wird und nicht nach mehr verlangen.
Doch was verlangen Kinder wirklich? Emotionale Sicherheit und emotionale Stabilität. Sie verlangen bedingungslose Liebe und dass ihnen der Weg ins Leben gezeigt wird. Sie verlangen Geborgenheit und Kontakt auf emotionaler und auch körperlicher Ebene. Sie verlangen den Schoß der Familie, der ihr wichtigster Anker in den ersten 20 Lebensjahren ist. Das will ich Dir genauer erklären.
Was Du immer dabei hast, in jeder Lebenslage, ist Dein Mutterherz oder Vaterherz. Es ist pausenlos gefüllt mit tiefer bedingungsloser Liebe und Hingabe. Aus ihm kannst Du alles schöpfen, was Dein Kind braucht. Die emotionale Nahrung! Ihre Zutaten sind Verständnis, Zuwendung, zärtliche Umarmungen. Das gemeinsame Spielen, wo Dein Kind Dich nachahmen kann, einfach mal kuschelnd abhängen und sich Geschichten erzählen. Weiter braucht es Geduld, wenn Dein Kind noch nicht alles gleich so hinbekommt wie erwartet, weil sich die Synapsen erst entwickeln müssen. Ein liebevolles Lächeln, eine Liebesbekundung und auch den Freiraum, sich entfalten zu können. Es braucht liebevoll klare Regeln, die verbindlich sind. Und ganz viel soziale Kontakte. In erster Linie in der Familie und in zweiter Linie zu gleichaltrigen Kindern. Vorbilder dafür findest Du bei den Naturvölkern oder auch in der Tierwelt.
Welche Bedingungen sind für Kinder krankheitsfördernd
Wie sieht die Realität aus? An dieser Stelle werde ich nun ein paar Fragen stellen, die vielleicht auch sehr aufwühlend sein können. Aber wenn Du ganz ehrlich mit Dir umgehst, können diese Fragen wichtige Weichen stellen.
Wie oft meckerst Du Dein Kind an, weil es nicht gut funktioniert?
Wahrscheinlich musstest auch Du als Kind lernen, dass Du schnell zu funktionieren hast. Du musstest lernen, dass Du nur dann geliebt wirst, wenn Du den Erwachsenen alles recht machst. Daraus hast Du für Dich lernen müssen, dass Liebe nur zur Verfügung steht, wenn Du funktionierst. Und nun gibst Du es automatisch an Dein Kind weiter. Das ist die erste kleine Falle, die Dein Kind emotional hungern lässt.
Wieviel Zeit widmest Du zu hundert Prozent Deinem Kind am Tag?
Unsere Zeit ist sehr schnelllebig und voller Herausforderungen, die kaum zu bewältigen sind. Besonders die Mediale Flut sorgt dafür, dass wir uns im Alltag verlieren. Das ist allerdings pures Gift für Dein Kind. Du bzw. die Familie ist die Sonne für Dein Kind. Es braucht Dich und Euch nicht dauerhaft, aber regelmäßig in der vollen Aufmerksamkeit. Damit bekommst es die Bestätigung, dass es wertvoll ist, liebenswert und lebenswert.
Wie oft gehst Du liebevoll mit Deinem Kind um?
Wenn ich durch meinen Alltag gehe, beobachte ich immer folgendes Bild. Das Kind testet Grenzen aus, weil es dies für eine gute Entwicklung und Reife braucht. Die Reaktionen der Bezugspersonen sind dann meist alles andere als souverän und schießen über das Maß der Dinge des Einregulierens hinaus. Passiert Dir das auch? Setzt Du die Grenze und bist dann emotional wieder vollständig verfügbar? Oder entziehst Du Dich für eine gewisse Zeit auf emotionaler ebene Deinem Kind und vermittelst ihm so das Gefühl, dass es besser wäre, es wäre niemals auf die Welt gekommen? So empfindet es ein Kind, wenn es für einen Fehler emotional überkorrigiert wird.
Wie oft sagst Du ihm, dass Du es liebst?
Den größten Schmerz, den Kinder für sich erleben, wenn ihn nie gesagt wird, dass sie geliebt werden. Das ist für sie genauso wichtig, wie die Luft zum Atmen. Egal, wie viel Mist Kinder bauen, gib ihnen immer das Gefühl, dass Du sie liebst. Am besten sprich es aus. Sonst verkümmert Dein Kind innerlich.
Wie oft fühlst Du Dich gestresst von Deinem Kind?
Kinder kommen unperfekt zur Welt. Sie haben während der Schwangerschaft die Gebrauchsanweisungen für ein braves Kind nicht lesen können. Die Taschenlampe plus Schriftstück stand ihm leider nicht zur Verfügung. Es kommt auf die Welt und kann sich nur mit dem Ressourcen ausdrücken, die ihm zur Verfügung stehen. Es kennt keine Lebensrhythmen, keine angemessene Lautstärke oder Uhrzeiten, in denen es kommunizieren darf. Es folgt seinen Bedürfnissen und versucht sie Dir mitzuteilen. Je mehr Du mit dem Verstand darauf reagierst, um so mehr wirst Du unter Druck geraten. Das stresst nicht nur Dich, sondern noch mehr Dein Kind. Und es kann den Druck dann nur auf seine Weise los werden. Je mehr Du gestresst bist, um so mehr steigt der Stress im Kind und lässt es unausstehlich werden.
Wie oft erklärst Du ihm, was es falsch macht?
Unsere Gesellschaft ist verdammt darin, den anderen Fehler aufs Brot zu schmieren. Oft wird dies mit einer ausgeprägter Demütigung begleitet. Das fängt leider schon sehr früh im Kindesalter an. Je mehr Dein Kind sich anhören darf, dass es mal wieder etwas falsch gemacht, um so mehr wird es glauben, dass es falsch und nicht gewollt ist. Also warum soll es denn noch hier bleiben wollen auf der Welt? Hilf ihm einfach, konstruktiv mit Fehlern umzugehen und wie es aus ihnen lernen kann.
Hilfst Du ihm verständnisvoll, das es besser werden kann?
Wenn Dein Kind Dinge noch nicht hinbekommt, unkoordiniert ist oder einfach zu lange braucht, wie reagierst Du? Nimmst Du ihm das ab und erledigst es selbst, damit schneller geht? Oder meckerst Du mit ihm rum, dass es wieder mal ein Trottel ist? Beides sorgt dafür, dass das Kind keinen Entwicklungsraum bekommt. Es wird sich zurück ziehen, ängstlich werden und sich in Vermeidungsstrukturen flüchten.
Oder nimmst Du Dir die Zeit, Deinem Kind zu zeigen, was es besser machen kann und übst es mit ihm fleißig? Dann hat es eine gute Basis.