Beitrag: Erlaube Dir, Fehler zu machen
Erlaube Dir, Fehler zu machen
Fehler sind ein leidiges Thema und immer wieder beobachte ich, dass viele Menschen besonders bei sich selbst keine Fehler dulden. Ihre eigene Fehlerkultur ist geprägt von einer besonderen Härte sich selbst gegenüber, die dann irgendwann auch ins Umfeld getragen wird.
Ich hatte schon früh in meinem Leben begonnen, eine positive Fehlerkultur zu entwickeln. Hilfreich war für mich das Zitat
„Man darf es verstehen, die Früchte seiner Niederlagen zu ernten.“ Den Autor habe ich leider vergessen, aber seine Aussage hat mich vieles gelehrt.
Der eigentliche Sinn der Fehler
Fehler sind wirklich gute Lehrer. Sie helfen uns in unserer Entwicklung. Nicht zu glauben, aber wahr. Nur durch Fehler werden wir besser, reifer und klüger, wenn wir konstruktiv mit ihnen arbeiten. Dahinter verbergen sich die Früchte. Wenn mir etwas nicht gelingt, kann ich genau hinschauen, was zum Fehlergebnis geführt hat. Es hilft uns, optimalere Wege zu finden, Fehler sind also Entwicklungshelfer und haben wenig mit Versagen zu tun. Sie helfen jeden Menschen, dass er an Erfahrungen reicher wird, neue Wege ausprobiert und achtsamer wird.
Der konstruktive Umgang mit Fehlern
Wenn Du erkannt hast, dass Dir ein Fehler passiert ist, traue Dich diesen als Lehrmeister anzunehmen. Schaue einfach mal hin, was dazu geführt hat, dass Dir der Fehler passiert ist. Stelle Dir zukünftig einfach mal folgende Fragen und beantworte sie ganz ehrlich.
- Was genau ist schief gelaufen?
- Was genau hat dazu geführt, dass es schief gelaufen ist?
- Woran habe ich im Tun nicht gedacht?
- Wo genau habe ich nicht genug aufgepasst?
- Was kann ich verändern, damit ich durch meinen Fehler wachse?
- Worauf will ich zukünftig mehr achten?
- Wie will ich zukünftig eine vergleichbare Situation gestalten, damit ich Erfolg habe?
Wichtig ist, dass Du sanft mit Dir umgehst. Erlaube Dir, dass es okay ist, Fehler zu machen. Erlaube, Dir durch sie zu wachsen und Du wirst merken, es kommt der Tag, an dem Du dankbar über Fehler bist. Sie helfen Dir einfach, großartiger zu werden!
Dein Entwicklungspotenzial durch Fehler
Wenn Dir das gelingt, dann hast Du es verstanden, die Früchte Deiner Niederlagen zu ernten. Es ist ein wichtiger Schritt in Richtung innere Gelassenheit und Selbstakzeptanz und vor allem stärkt es Dein Selbstvertrauen ungemein. Du lernst, dass durch einen Fehler die Welt nicht untergeht. Du lernst, dass Du auch im Missgeschick sehr liebenswert bist. Du lernst auf Deine innere Stimme zu hören, die Dich wahrscheinlich immer darauf aufmerksam macht, wenn Du eine Fehlentscheidung treffen willst. Hab ein bisschen Geduld mit Dir. Ein bisschen Übung braucht es, bis Du mit Leichtigkeit Deine Früchte ernten kannst. Aber bald bist auch Du meisterhaft darin!
Wenn Du noch zusätzlich Unterstützung in der Entwicklung Deiner positiven Fehlerkultur benötigst, dann sind wir gern für Dich mit unseren Angeboten da.
Beitrag: Wenn Hilfe krank macht
Wenn Hilfe krank macht
Ein großer Konfliktpunkt in Familien und im Freundeskreis ist die Hilfe, die krank macht. Wisst Ihr was ich damit meine? Der eine Part will doch nur helfen und meint es gut mit dem anderen und der andere Part erlebt diese Hilfe als erdrückend und unangemessen. Auf beiden Seiten entsteht ein Gefühl der Nichtachtung. Es kann unter Umständen depressive Zustände auslösen oder wird als sehr verletzend empfunden.
Hilfe ist nicht gleich Hilfe
Das gut gemeinte Helfen führt unter Umständen dazu, dass der andere sich in seinen Stärken nicht weiterentwickeln kann. Wenn ungefragt einem Menschen die Problemlösung abgenommen wird, löst das nicht selten Aggressionen aus. Tatsächlich kann Hilfe sehr grenzüberschreitend sein, wenn sie einfach übergestülpt wird. Zusätzlich sorgt sie dafür, dass emotionale Abhängigkeiten geschaffen werden, die in der Selbstentwicklung hinderlich sein können.
Wie Hilfe krank machen kann
Dem Geholfenen wird bei der übergestülpten Hilfe das Gefühl vermittelt, dass er einfach nicht in der Lage ist, sein Problem zu bewältigen. Es wird ihm auch die Möglichkeit genommen, seine Fähigkeiten zu erweitern. Das macht viele Menschen krank und die Helfenden fühlen sich gekränkt. In beiden Fällen wird ein Gefühl der Minderwertigkeit gestärkt, das nicht selten irgendwann Abwehrreaktionen auslöst, die in Inneren oder äußeren Konflikten endet.
In den letzten Jahren bin ich immer wieder über dieses Konfliktthema bei meinen Gästen gestoßen. Es ist schon bemerkenswert, welche Kraft der Entwicklungshemmung in dem Hilfethema steckt.
Hilfe nimmt Entfaltungsraum
Menschen, die immer wieder der ungewollten Hilfe ausgesetzt sind, verlernen die Fähigkeit der Abgrenzung oder entwickeln diese gar nicht erst. Sie atmen sehr flach und trauen sich kaum, neugierig Neues zu entdecken und auch Fehler zu machen. Manchmal werden sie unkontrolliert aggressiv und „beißen um sich“. Oder sie gehen in eine Selbstaggression. In ganz schlimmen Fällen entstehen Störungen wie Angststörungen, Psychosomatische Störungen oder Depressionen. Sie sind irgendwann die Schwachen der Gesellschaft, die nichts leisten können.
Wie richtige Hilfe aussehen kann
Tatsächlich ist das Helfen eine Gradwanderung! Hilfe sollte immer angeboten werden, aber niemals unerlaubt umgesetzt werden, es sei denn, jemand befindet sich in Gefahr für Leib und Leben. Je mehr die Hilfe einen Prozess der Selbstentwicklung anschiebt und dazu führt, dass der Mensch daran wächst, um so mehr wird sie geschätzt und dankbar angenommen. Ich spreche von der Hilfe zur Selbsthilfe.
Ich vergleiche das Helfen gern mit der Arbeit der Schutzengel. Ob es sie nun wirklich gibt oder nicht, das darf jeder für sich entscheiden. Doch ein Schutzengel ist immer da und begleitet seinen Menschen auf seinem Weg. Er hilft niemals ungefragt und schreitet nur dann ein, wenn es wirklich brenzlig wird. Er hilft, wenn er direkt darum gebeten wird und dann immer auf die Art, dass sein Mensch an der Problemlösung wächst und seine Stärken weiter ausgebildet.
Wenn Du Dich in diesem Beitrag wiederfindest, sei es, dass Du gefühlt von Deinem Umfeld erdrückt wirst mit der gut gemeinten Hilfe oder Du merkst, dass es Dir passiert ist, dass Du Dich überstülpst, dann melde Dich gern bei uns. Wir unterstützen Dich dabei, das richtige Maß der Dinge zu finden.
Dieser Beitrag ist erstmalig bei Mensch durch Pferd erschienen
Beitrag: Das kleine Reflektionstagebuch
Das kleine Reflektionstagebuch
Ein wirklich hilfreiches Mittel im positiven Veränderungsprozess ist das kleine Reflektionstagebuch, das ich als Werkzeug für zu Hause gern mit auf den Weg gebe. Es hilft Dir täglich in der Bewusstwerdung Deiner unbewussten Verhaltensstrukturen, die Dich immer wieder in stressige Alltagssituationen bringen. Und es hilft Dir im Training Deiner neuen Verhaltensmuster, die Dich Deinen Alltag gelassen und mit Leichtigkeit erleben lassen. Es basiert auf dem Prinzip der Bildsprache, die Dein Unterbewusstsein viel leichter erreichen kann, als es Abstraktionen können.
Wie unser Unterbewusstsein funktioniert
Es ist kein Geheimnis, dass das Unterbewusstsein rein bildlich aktiv ist. Es kann Verneigungen, Vermeidungen oder andere Abstraktionen wie den Konjunktiv in ihren Bedeutungen nicht umsetzen. Es bedient sich immer eindeutiger Bilder, die innerlich in sekundenschnelle auf die innere Leinwand projiziert werden können. Viele kennen das Beispiel:
Denke nicht an einen rosaroten Elefanten! Das erste Bild bzw. der erste Gedanke, der bei jedem in den Kopf kommt, ist der rosarote Elefant oder zumindest ein Elefant. Ein anderer Gedanke ist im ersten Moment nicht möglich.
Wenn Du ein Bild nicht haben möchtest, ist es wichtig, dass Du eine Alternative benennst, die als neues Bild entstehen darf. Sonst bleibt das Unterbewusstsein immer in dem Bild hängen, das Du als erstes benannt hast. Eigentlich ein einfaches Prinzip, das jedoch nicht ganz so einfach angewendet werden kann. Denn das Unterbewusstsein arbeitet autark vom Bewusstsein.
Es ist ein sehr komplexer Prozess, den man trotz allem mit einfachen Mitteln positiv nutzen kann.
Das Prinzip der positiven Selbstmanipulation
Im Reflektionstagebuch kannst Du Dir die Wirkweise des Unterbewusstseins zu Nutze machen auf dem Weg zu einem entspannteren Alltag. Es fordert ein bisschen Übung, aber es stärkt das Selbstbewusstsein um ein vielfaches. Besorge Dir ein besonders hübsches Notizbuch, denn es geht um Dich!
Du gehst folgendermaßen vor:
- Frage – Wie war Dein heutiger Tag auf einer Skala von 1-10?
- Frage – In welchen Situationen habe ich mich wohl gefühlt? Wo hast Du Dich stark und souverän gefühlt? Wo warst Du zufrieden mit Dir? Welche positiven Gefühle haben Dich dabei begleitet?
- Frage – In welchen Situationen habe ich mich unwohl gefühlt? Wo kamen negative Gefühle ins Spiel? Wie hast Du Dich verhalten? Wo warst Du unzufrieden mit Dir? Wo ging es Dir emotional einfach nicht gut?
- Frage – Welche Muster waren in diesen Situationen in mir aktiv? Hast Du Angst bekommen? Hast Du Dich ohnmächtig gefühlt? Hast Du nicht ausgesprochen, was Du gern gesagt hättest? Hast Du Dich geduckt? Warst Du überfordert? Bist Du oder Dein Gegenüber über Deine Grenzen gegangen? Hast Du nicht auf Dein Bauchgefühl gehört? Warst Du Dir selbst untreu? Wo warst Du blockiert? Warst Du zu hart mit Dir selbst? Waren andere ungerecht zu Dir? Was fällt Dir noch ein?
- Jetzt schreibst Du Frage 3 nochmal auf. Aber Du schreibst genau auf, wie Du Dich gern bewegt hättest, damit Du zufrieden mit Dir und der Situation bist. Benenne genau die Verhaltensmuster, die Du gern in der Situation angebracht hättest. Es ist jedoch für das innere Bild sehr wichtig, dass Du alles im Präteritum, also in der Vergangenheitsform, aufschreibst. So erzeugst Du innerlich ein positives Verhaltensbild, das sich besser einprägt und die blockierenden Verhaltensmuster sich langsam ablösen.
Dein Weg in die Gelassenheit und Zufriedenheit
Im Vorfeld ist es gut, seine blinden Flecken im inneren System ins Bewusstsein zu holen. Du kannst Dir Deinen Weg wählen, wie es für Dich stimmig ist.
Wir stehen Dir gern zur Seite in unserem Coaching oder in unserer Therapie im Auffinden dieser blinden Flecken. Mit Tieren geht das sehr schnell und vor allem sehr präzise. Dann können wir mit Dir an Deinem ganz persönlichen Beispiel die einzelnen Schritte ganz genau erarbeiten, damit Du erfolgreich Deinen Weg der Gelassenheit und Zufriedenheit gehen kannst. Der Rest ist dann pure Fleißarbeit, Kontinuität und Disziplin. Dann kannst Du gar nicht anders, als innerlich wachsen und Dein Selbstvertrauen festigen.